Volkstrauertag in Garath.
zum heutigen Volkstrauertag trafen sich viele Aktive Schützen und Vertreter aus der Politik um die Verstorbenen in Erinnerung zu halten. Die Ansprache zum Volkstrauertag hielt in diesem Jahr unser Bezirksbürgermeister Klaus Erkelenz.
Hier seine Ansprache:
Liebe Schützen, liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
der Volkstrauertag ist ein Tag der Erinnerung und der Besinnung: Ein Tag der Erinnerung an Krieg und Gewalt und ein Tag des Gedenkens an die Toten.
Nicht nur die Tradition, sondern die Einsicht beantwortet immer wieder geäußerte Zweifel, ob wir diesen Gedenktag – 76 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges – überhaupt noch brauchen. Ja, wir brauchen auch weiterhin den Volkstrauertag aus Respekt vor den Millionen Opfern von Krieg und Gewalt, zumal manche Volksverhetzer die Erinnerung an wahrhaft unselige Zeiten relativieren oder gar negieren wollen.
Die Europäische Union und ihre Vorläufer haben ihre Wurzeln in dem festen Willen, aus dem kriegsgeschüttelten Kontinent ein freiheitliches, friedliches Europa zu machen. Inzwischen haben die Bürger, die in den EU-Staaten leben, zum Glück ein dreiviertel Jahrhundert Frieden erlebt, wo für wir dankbar sein sollten.
Die Kriege des 20. Jahrhunderts haben Millionen von Opfern gefordert. Hinzu kommen Millionen Menschen, die verwundet und vertrieben wurden.
Unsere Vorstellungskraft versagt angesichts dieser Opferzahlen.
Der Krieg ist für uns kein abgeschlossener Teil unserer Vergangenheit. Die furchtbare Erfahrung seiner Schrecken ist Teil unserer Identität wie unserer Sehnsucht nach Frieden. Seit 1945 wurden erneut Hunderte von Kriegen überall auf der Welt geführt. Wieder wurden Millionen von Menschen Opfer - Opfer von Krieg, Verfolgung, Vertreibung, fanatischem Terror. Und nach wie vor ist Gewalt weltweit an der Tagesordnung. Leider greift auch wieder populistisches, oft Hass erfülltes Gedankengut in aller Offenheit um sich. Oft sind es erst Worte, denen schreckliche Taten folgen.
Das Gedenken an die Toten ist für uns nachdrückliche Mahnung, Schlüsse aus der Vergangenheit für die Gegenwart und unsere Zukunft zu ziehen.
Bei der ersten Feierstunde zum Volkstrauertag im Berliner Reichstag 1922 sprach Reichstagspräsident Paul Löbe folgende Worte: „Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Tote zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet Abkehr von Hass, bedeutet Hinkehr zur Liebe, und unsere Welt hat die Liebe not.